Die Anfänge

von Otmar Schnurr

30er – die Anfänge
Im Jahre 1934 existierte in Ottenhöfen bereits seit Jahren ein Turnverein, der sehr aktiv war. Allerdings waren die Bedingungen diesen Sport auszuüben im hinteren Achertal nicht sehr gut. Eine Sporthalle gab es nicht, trainiert wurde zur damaligen Zeit im Saal des Gasthauses „Engel“ oder in der Lesehalle des Hotels „Pflug“. Das Gasthaus „Engel“ existiert heute nicht mehr, auch die Lesehalle des Hotels „Pflug“ gibt es nicht mehr, sie musste dem Gästehaus des Hotels weichen. Aus den wenigen Quellen, die es über den Turnverein in Ottenhöfen noch gibt, ist zu ersehen, dass Aktive des Turnvereins an den Deutschen Turnfesten teilnahmen, woraus man schließen kann, dass der Leistungsstand recht gut gewesen sein muss.


„Der“ Gründer
Im September des Jahres 1934 wurde ein junger Lehrer namens Oswald Eichelberger an die Schule in Ottenhöfen versetzt. Schon ein Jahr zuvor – vom November 1933 an – war er ins Achertal gekommen, er war an der Schule im Nachbarort Seebach tätig. Vom Mai 1934 bis zum August 1934 wirkte er als Lehrer in Bruchsal, dann kehrte er ins Achertal zurück, es erfolgte seine Versetzung an die Schule in Ottenhöfen, wo er später dann auch einige Jahre Rektor war. Oswald Eichelberger, geboren 1907, hatte in seinem Heimatort Sandweier in seiner Jugendzeit Handball gespielt, ab seinem 17. Lebensjahr in der dortigen I. Mannschaft. Der Handballsport war seine große Leidenschaft.

Oswald Eichelberger war noch keine zwei Tage in Ottenhöfen, als der damalige Vorsitzende des Turnvereins Rappenecker und der Turnwart Oster ihn baten, die Ausbildung der jugendlichen Turner zu übernehmen. Und Oswald Eichelberger übernahm diese Aufgabe. Ab diesem Zeitpunkt wurde im Turnverein Ottenhöfen nicht mehr nur geturnt, sondern auch Handball gespielt. Auch im Schulsport wurde ab dieser Zeit großen Wert auf das Handballspielen gelegt. Man kann Oswald Eichelberger mit Fug und Recht den Vater des ASV Ottenhöfen nennen, auch wenn die Handballabteilung zunächst noch dem Turnverein angegliedert war. Zu den ersten jungen Männern, die mit Begeisterung Handball spielten gehörten: Willi Moser, Dr. Walter Ernst, Helmut Funk, Albert Faißt, Franz Rösch und Wilhelm Schmälzle.

 

Erste „Handball-Gehversuche“
Ab dem Frühjahr 1935 nahm zum ersten Mal eine Mannschaft aus Ottenhöfen aktiv an einer Punkterunde teil. Aber bevor der Kampf um Punkte aufgenommen werden konnte, gab es noch ein Problem zu lösen: es gab in Ottenhöfen keinen Platz, der sich zum Handballspielen eignete. Dann aber fand man eine Lösung. Im Jahre 1934 wurde in Ottenhöfen ein Schwimmbad gebaut – der Vorgänger des heutigen Schwimmbades im Hasenwald. Der Platz vor dem Schwimmbadgelände, auf dem der Aushub der Schwimmbadgrube lag, schien für einen Sportplatz geeignet. In Eigenarbeit wurde der Platz eingeebnet, Tore wurden aufgestellt, und damit war der Hasenwaldsportplatz „geboren“. Heute finden sich an dieser historischen Stelle die Schwarzwaldhalle und die Parkplätze für die Halle und das Schwimmbad. Sitzbänke am Hang zum Gasthaus „Sport-Klause“ – heute „Waldblick“ – hinauf, waren die Zuschauerränge, aber die meisten Zuschauer standen während der Spiele oben auf der Hasenwaldstraße.

Die Gegner der ersten Jahre waren die Mannschaften aus Ottersweier, Memprechtshofen, Helmlingen, Greffern, Steinbach und Sandweier. Die Mannschaft Ottenhöfens hatte zur damaligen Zeit keinen Trainer, man brachte sich das Handballspielen quasi selber bei. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen müssen den Erzählungen der Altvorderen nach in jener Zeit kleine Abenteuerreisen gewesen sein. Bevor man sich dem Gegner auf dem Sportplatz stellte, hatte man schon einige Kilometer auf dem Fahrrad heruntergestrampelt. Nach dem Spiel ging es dann per Fahrrad wieder zurück ins Achertal.

Fast schon komfortabel wurde es, als man kurz vor dem Krieg mit dem Kleinbus des Hotels „Pflug“ zu den Auswärtsspielen fahren konnte. Der damalige Pflugwirt Albert Schnurr war ein großer Förderer des ASV Ottenhöfen. Wenn man den Erzählungen glauben darf, dann fuhr ein Sonderzug von Achern nach Ottenhöfen, wenn die Mannschaft von Großweier im Achertal antreten musste, es gab also eine Art „Invasion vom Land“.

Dann begann der 2. Weltkrieg, und viele, die bisher Handball gespielt hatten, mussten nun „Soldat spielen“. Auf jeden Fall trat der Sport in den Hintergrund, der Krieg hielt die Menschen in Atem.

40er – Der Neuanfang
Ab 1946 wurde dann wieder Handball gespielt. Doch um in Ottenhöfen Handball spielen zu können, war es notwendig, die Reste des Krieges zu beseitigen. Der Sportplatz im Hasenwald war in der Zeit des Krieges eine Art Bauhof geworden, denn am Hübschberg hatte man Bunker gebaut, der Sportplatz war zum Teil zubetoniert, Schotter und Kies lagen darauf, die schweren Fahrzeuge hatten die Drainage zerstört.

Die Handballwilligen begannen, den Platz wieder herzurichten. Ein weiteres Problem ergab sich infolge des Krieges. Die Franzosen, die Besatzungsmacht jener Jahre, hatten den Turnverein verboten, man hatte genug von den „körperertüchtigten“ Deutschen. Nun wurde die Abteilung Handball des Turnvereins ausgegliedert – Handball durfte gespielt werden – und ein eigener Verein, der ASV Ottenhöfen, entstand.

Schon 1947 gelang es dem ASV Ottenhöfen in die Bezirksklasse aufzusteigen, in der folgende Mannschaften Gegner waren: Forbach, Gausbach, Durmersheim, Rastatt, Baden-Baden und Gaggenau. Die Fahrten zu den Auswärtsspielen waren damals fast schon Expeditionen, die Reisen wurden mit Lastwagen angetreten, es war damals übrigens noch die Zeit der Holzvergaser. Auf die Pritsche der Lastwagen wurden Holzbänke gestellt, auf denen die Passagiere Platz nahmen. Besonders gefürchtet waren bei den Spielern Fahrten, bei denen der Liebl Max am Steuer saß, denn der war für seinen rasanten Fahrstil bekannt. Etwas ruhiger, so die LKW mit Holzvergaser der Nachkriegszeit Zeitzeugen, fuhren der Bäuerle Bertold und der Spinner Hermann. Risikolos waren diese Fahrten nicht. Auf der Fahrt zum Spiel in Bietigheim gab zum Beispiel der Holzvergaser den Geist auf, so dass die Spieler die restlichen Kilometer zu Fuß gehen mussten, um nach diesem Spaziergang ihr Handballspiel zu absolvieren. In der Zwischenzeit wurde der Holzvergaser repariert, so dass man nach Hause fahren konnte.

50er – Die Krise
Im Jahre 1953 entschloss man sich beim ASV Ottenhöfen, freiwillig die Bezirksklasse zu verlassen, man konnte sich die Fahrten zu den Auswärtsspielen einfach nicht mehr leisten. Bei den Heimspielen in der Nachkriegszeit war das Zuschauerinteresse riesig. Anfang der 50er Jahre war geplant, eine Unterabteilung des ASV Ottenhöfen einzurichten, den Ski-Club Ottenhöfen. Doch dann entstand der Ski-Club als eigenständiger Verein, der vom ASV Ottenhöfen eine nicht geringe finanzielle Starthilfe erhielt.

Im Jahre 1954 war die deutsche Fußballnationalmannschaft im Wankdorf-Stadion in Bern Weltmeister geworden. Die Deutschen, vor allem die Jugendlichen, waren begeistert, plötzlich war man „fußballverrückt“. In der Katholischen Jugend in Ottenhöfen wurde Fußball gespielt, viele der jungen Leute waren Aktive des ASV Ottenhöfen. Der Fußball lockte nach und nach mehr als der Handball. Erschwerend kam hinzu, dass sich herausstellte, dass die guten Handballer auch gute Fußballer waren.

Ein langsames Abbröckeln begann, der ASV Ottenhöfen verlor bei den jungen Männern nach und nach seine Attraktivität. Für zwei Sportvereine schien in Ottenhöfen kein Platz zu sein. In den Jahren 1955 und 1956 deutete vieles daraufhin, dass der ASV Ottenhöfen nicht überleben würde. Ein Jahr lang tat sich in Sachen Handball nichts mehr, der Fußball trat in den Vordergrund, der FC Ottenhöfen wurde gegründet. Doch gab es im ASV einige, die nicht aufgaben. Ohne Vorstandschaft versuchten sie weiter zu machen. Männer wie Erich Baßler, Gebhard Horn und Gerhard Schnurr haben das Verdienst, den ASV Ottenhöfen wiederbelebt zu haben.

Es begann die Zeit, in der am Sonntagmorgen mit Sägemehl vor den Toren Kreise gezogen wurden für die Spiele des ASV und nachmittags eckige Strafraummarkierungen für die Spiele des FCO. Wenn der ASV Ottenhöfen in den Endfünfzigern und zu Beginn der sechziger Jahre auch im Schatten des FC Ottenhöfen lebte, wichtig war, dass er überhaupt lebte.

60/70er – Der Umbruch
Die Zeiten änderten sich im Handballsport, in den Jahren nach 1960 trat der Hallenhandball immer mehr in den Vordergrund. Ottenhöfen versuchte, mit der Zeit zu gehen. Zunächst fuhr man zweigleisig. Im Winter spielte man Hallen- Die Meistermannschaft 1971 Stehend v. l.: Manfred Roth, Anton Moser, Gerhard Käshammer, Roland Burst, Klaus Schuppan, Hans-Peter Käshammer, Josef Bürk und Konrad Harter. Kniend v. l.: Peter Baßler, Werner Benz, Helmut Spinner, Reiner Schnurr. handball, im Sommer Feldhandball. Der Feldhandball verlor immer mehr an Attraktivität, die Zuschauer blieben weg, viele sprachen vom langweiligen Feldhandball.

In vielen Vereinen der Umgebung verlegte man sich auf das Spiel in der Halle. Als die Zahl der Vereine, die Feldhandball spielen wollten immer kleiner wurde, versuchte man, den Sommer über im Freien Kleinfeldhandball zu spielen. Aber der Versuch missglückte, der Hallenhandball setzte sich durch.

In Ottenhöfen spielte man in dieser Zeit Feldhandball (Bezirksklasse), Hallenhandball (Kreisklasse), aber auch Kleinfeldhandball. Am Ende der Saison 1970/71 schaffte der ASV Ottenhöfen den Aufstieg in die Kreisklasse A, aber einige Jahre später fand man sich in der Kreisklasse B wieder. Auf Anhieb schaffte man zwar den Wiederaufstieg, doch die Mannschaften, mit denen man früher in einer Klasse gespielt hatte, waren auf dem Weg nach oben enteilt. Ottenhöfen spielte in der Kreisklasse A überwiegend gegen II. Mannschaften. Erst mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse (1981/82) gelang der Sprung heraus aus der Unterklassigkeit.

Gründung der Damenmannschaft

Im Jahre 1972 traf man im ASV Ottenhöfen eine folgenschwere Entscheidung, eine Damenmannschaft wurde ins Leben gerufen. Manche waren damals über diese Entscheidung nicht sehr glücklich, heute weiß man, dass es eine glückliche Entscheidung war. Unsere Damenmannschaft sechs Jahre nach der „Gründung“

Die Gegnerinnen in der Kreisklasse, in der der Spielbetrieb aufgenommen wurde, hatten keinerlei Mitleid mit den Anfängerinnen aus dem Achertal. Die Niederlagen waren zum Teil niederschmetternd, doch die Mädchen ließen sich dadurch nicht entmutigen. Anfänglich trainierten die Damen im Gymnastikraum der Schule, der bald nur noch, weil er so klein war, der „Hasenstall“ genannt wurde. Spielzüge konnte man dort selbstverständlich nicht üben, aber in den Anfängen des Damenhandballs ging es auch nicht um Spielzüge, sondern darum, Werfen, Prellen und Fangen des Balles zu üben.

 

 

 

 

 

 

Die Schwarzwaldhalle

In den Anfängen des Hallenhandballs im ASV Ottenhöfen hörte man von den Spielern immer wieder den Seufzer: „Wenn wir nur eine eigene Halle hätten.“ Und diese Seufzer waren berechtigt. Die Spiele fanden auswärts statt, trainieren konnte man nach der Phase auf dem Schulhof ebenfalls nur auswärts, man trainierte eine Zeit lang in der Halle in Kappelrodeck, in der Halle der Bundeswehr in Achern und in der Turnhalle in Freistett. Alle Spiele auswärts hieß auch, dass man kaum Zuschauer hatte.

Der ASV Ottenhöfen führte unter den Vereinen Ottenhöfens ein Mauerblümchendasein. Dann wurde der Traum wahr. Bald pilgerten die Handballer in den Hasenwald und betrachteten die werdende Halle. Die Hoffnung nahm Gestalt an. Noch konnte man sich beim Anblick des Rohbaus nicht vorstellen, wie das mal innen aussehen würde, aber man war glücklich, dass sich im Hasenwald etwas tat.

„Handballerisch“ eingeweiht wurde die Schwarzwaldhalle mit einem großen „Fest des Handballs“ im Sommer 1978. Im Hauptspiel trafen der damalige Bundesligist TuS Hofweier und der Zweitligist TuS Schutterwald aufeinander. In den Reihen des TuS Hofweier spielten die „Weltmeister“ Arno Ehret und Arnulf Meffle. Die Schwarzwaldhalle bestand ihre sportliche Feuertaufe, 400 Zuschauer kamen zu diesem Handballspektakel ins hintere Achertal. Mit der eigenen Halle ging es beim ASV Ottenhöfen aufwärts, das Publikumsinteresse stieg, der ASV Ottenhöfen war plötzlich wieder eine gefragte Adresse.

 

80er – Der Weg nach oben
Ab der Saison 1982/83 spielte die I. Mannschaft des ASV Ottenhöfen in der Bezirksklasse. Die Saison 1981/82 markierte bereits einen Aufwärtstrend. Am Ende dieser Runde hatte der ASV mit klarem Vorsprung die Meisterschaft der Kreisklasse A gewonnen und damit den lang ersehnten Aufstieg in die Bezirksklasse erreicht. Doch damit war für die Achertäler die Runde noch nicht zu Ende, der Südbadische Handballverband hatte sich etwas Neues erdacht, es wurde um die Südbadische Meisterschaft der Kreisklasse-A-Mannschaften gespielt. Diesen Wettbewerb gab es aber nur ein Mal, im Jahr darauf gab es ihn schon nicht mehr.

Auf jeden Fall, Ottenhöfen spielte um die Südbadische Meisterschaft der Kreisklassen A, einen nicht eben wertvollen Titel, dennoch war man stolz, am Ende den Titel des Südbadischen Meisters zu erringen. In den beiden Endspielen erreichte der ASV Ottenhöfen gegen die Mannschaft Steißlingen III auswärts ein Unentschieden und in heimischer Halle einen Sieg. Der erste Schritt nach oben gelang dem ASV Ottenhöfen zehn Jahre zuvor, am Ende der Saison 1970/71.

 

 

 

 

 

Dieser Aufstieg 1971 war etwas Besonderes, denn der ASV musste alle seine Spiele auswärts absolvieren, Ottenhöfen hatte keine eigene Halle. Das Training fand unter miserablen Bedingungen statt, man trainierte im Freien.

Manch einer erinnert sich noch mit Grauen an die Trainingsabende auf dem geteerten Schulhof beim Schein einer trüben Lampe, die extra für das Training aufgehängt wurde, wenn im Winter die Finger steif waren vor Kälte und das Konditionstraining im Schnee stattfand. Immer wieder wurde das Training durch intensives Ballsuchen unterbrochen, denn oft rollte der Ball nach einer Fehlabgabe den Berg hinunter in Richtung „Sportklause“, bis er irgendwo in einer Hecke hängen blieb.

Am Ende der Saison 1981/82 hatte die I. Mannschaft des ASV Ottenhöfen die Meisterschaft der Kreisklasse A errungen, der Aufstieg in die Bezirksklasse war damit geschafft. In der ersten Saison reichte es zwar nur zum 7. Platz, aber in den Folgejahren fanden sich die Achertäler immer im oberen Drittel der Tabelle.

1986/1987 wurde der ASV Vizemeister und in der folgenden Saison Meister, ein lang gehegter Traum wurde wahr, der Aufstieg in die Landesliga. Schon in der ersten Saison in der Landsliga konnte sich die Mannschaft aus dem Achertal in der neuen Umgebung gut behaupten, die Saison 1988/89 brachte den 6. Tabellenplatz. Wie gut die Mannschaft war, zeigte sich in den folgenden Jahren...

 

 

Vereinsjubiläum 1984 - 50 Jahre ASV Ottenhöfen
Die Nationalmannschaft zu Gast

Im Jahre 1984 wurde der ASV Ottenhöfen 50 Jahre alt. Im Sommer dieses Jahres wurde das Jubiläum gefeiert. Lange hatte man sich überlegt, welche handballerische Attraktion man den Zuschauern bieten könnte. In einer Vorstandssitzung wurde die verwegene Idee geboren, zum Hauptspiel die Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland zu verpflichten.

Irgendeiner aus der Vorstandschaft wusste, dass um diese Zeit die Nationalmannschaft sich in der Sportschule in Steinbach auf die Olympischen Spiele in Los Angeles vorbereiten würde. Manche in der Vorstandschaft schüttelten den Kopf, denn sie konnten sich nicht vorstellen, dass es gelingen würde, die Nationalmannschaft nach Ottenhöfen zu holen. Dann aber fiel der Satz, der in solchen Situationen oft fällt: „Fragen kostet nichts.“

Man rief in der Sportschule in Steinbach an und erhielt eine Zusage. Als Honorar wurde vereinbart: Ein Essen für Mannschaft und Trainer nach dem Spiel. Als Gegner für die Nationalmannschaft wurde TuS Schutterwald verpflichtet. Das Spiel der Nationalmannschaft gegen TuS Schutterwald endete 25:20.

Erstere spielte in folgender Aufstellung: Thiel, Wöller, Roch, Meffle, Neitzel, Schwalb, Rauin, Paul, Michael Roth, Happe, Fraatz, Schwenker, Springel, Uli Roth, Wunderlich. Trainer: Simon Schobel. Einige Zeit später gewann diese Truppe bei den Olympischen Spiel die Silbermedaille. Am Tag darauf stand in der „Bild“-Zeitung zu lesen: „Wunderlich und Co. enttäuschten. Unsere Handballnationalmannschaft tat sich im Testspiel in Ottenhöfen bei Achern schwer. Zweitliga-Klub TuS Schutterwald verlor nur mit 20:25 (7:11). Wunderlich enttäuschte mit nur zwei verwandelten Siebenmetern.“

90er – Der Weg nach oben geht weiter

Zweimal wurde man Dritter, zweimal Vizemeister. Überragend spielte der ASV Ottenhöfen in der Saison 1993/94. Ohne eine einzige Niederlage wurde unter Trainer Wolfgang Roll die Meisterschaft errungen und der Aufstieg in die Verbandsliga geschafft.

Mehr geht nicht, dachte man im Achertal. Aber man dachte falsch. Zwar tat sich der ASV in den ersten zwei Jahren in der Verbandsliga schwer (1994/1995: 7. Platz; 1995/1996: 9. Platz), doch dann folgte eine grandiose Saison 1996/1997, Ottenhöfen wurde Vizemeister der Verbandsliga und schaffte damit den Aufstieg in die Oberliga. Trainer war zu dieser Zeit Karl-Heinz Käshammer. Vom Aufstieg in die Oberliga hatte man zwar geträumt, aber nicht geglaubt, dass sich dieser Traum erfüllen würde. Zeitgleich zogen die Damen des ASV ins Oberhaus ein.

Die Mannschaft, die es von der Landesliga bis in die Oberliga schaffte, war so etwas wie eine „goldene Generation“. Ein Großteil der Spieler war seit der CJugend zusammen und spielte auch gemeinsam in der A-Jugend. Erstaunlicherweise gehörte diese A-Jugend aber nicht zu den Spitzenteams ihres Jahrganges. Doch nachdem die Spieler in den Kader der I. Mannschaft aufgerückt waren, gab es eine Leistungsexplosion, es wuchs eine Mannschaft heran, die es verstand, begeisternden Handballsport zu bieten.

 

 

ASV-Damen erleben Höhenflug

Den Damen des ASV Ottenhöfen gelang nach einigen Lehrjahren in der Kreisklasse in der Saison 1980/1981 der Aufstieg in die Bezirksklasse, wo man in den folgenden Jahren ständig gegen den Abstieg zu kämpfen hatte. Das änderte sich ab der Saison 1985/1986, als die ASV-Damen den 4. Tabellenplatz erreichten. In der folgenden Saison verbesserte man sich auf den 2. Platz, die Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Landesliga konnte in der darauffolgenden Saison 1987/1988 gefeiert werden.

Es war die Saison der Doppelmeisterschaft des ASV Ottenhöfen, Damen und Herren schafften den Aufstieg. Schon zwei Jahre später waren die Damen wieder Meister, die Meisterschaft der Landesliga verschaffte den Aufstieg in die Oberliga, denn im Gegensatz zum Spielbetrieb bei den Herren gab es zur damaligen Zeit bei den Damen keine Verbandsliga.

Drei Jahre lang konnten sich die Achertälerinnen in der Oberliga halten, am Ende der Saison1992/1993 musste man wieder zurück in die Landesliga. Doch am Ende der Saison 1996/1997 – die Mannschaft hatte sich in der Zwischenzeit verjüngt – konnte man wieder die Landesligameisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga feiern.

Wieder konnten Herren und Damen gemeinsam feiern, dieses Mal beide den Aufstieg in die Oberliga, denn wie schon erwähnt hatten die Herren mit dem 2. Platz in der Verbandsliga den Sprung in die nächst höhere Klasse geschafft.

Im Nachhinein hat sich gezeigt, dass der Beschluss der Vorstandschaft im Jahre 1972, im ASV Ottenhöfen den Damenhandball einzuführen, ein sehr guter Beschluss war. Die Damen sind im ASV nicht eine Gruppe, die so nebenher läuft. Sie sind zu einem wesentlichen Bestandteil des Vereins geworden. Sie sind sportlich erfolgreich und in der Vereinsarbeit an vielen Stellen nicht mehr wegzudenken.

 

Der ASV in der 2. DHB-Pokalrunde - eine Sensation!

Im August des Jahres 1992 fand in der Schwarzwaldhalle in Ottenhöfen ein Bezirkspokalspiel statt, zu Gast war die HSG Kuppenheim. Der Bericht in der Zeitung trug zwei Tage später die Überschrift „ASV Ottenhöfen kurz vor dem Aus“. Der ASV hatte ein schlechtes Spiel geboten, nach der regulären Spielzeit stand es 24:24, in der Verlängerung konnte man dann Kuppenheim niederringen und siegte mit 31:27.

Dass dieser Sieg der Ausgangspunkt für einen Höhenflug in Sachen Pokal werden würde, konnte damals niemand ahnen. Zunächst erreichte der Landesligist ASV Ottenhöfen im Bezirkspokal das Endspiel, nachdem man den Oberligisten SR Steinbach, den Oberligisten TV Sandweier und im Halbfinale Phönix Sinzheim ausgeschaltet hatte. Im Endspiel traf man wieder auf einen Oberligisten, auf den TB Rotenfels.

Vor eigenem Publikum wurde Rotenfels mit 25:21 besiegt, und damit war Ottenhöfen Bezirkspokalsieger, wieder hatte der Landesligist einen Oberligisten geschlagen. Als Bezirkspokalsieger hatte sich Ottenhöfen für den Pokal des Südbadischen Handballverbandes qualifiziert und konnte auch in diesen Spielen überzeugen, und plötzlich hatte man die Süddeutsche Pokalebene erreicht.

Die Auslosung der ersten Runde im Süddeutschen Pokal brachte dem ASV Ottenhöfen den TSV Schwandorf in der Oberpfalz als Gegner. Am Buß- und Bettag morgens um sieben Uhr startete ein voll besetzter Bus die Reise nach Schwandorf. Trotz der strapaziösen Fahrt ließen die Achertäler der Heimmannschaft keine Chance und gewannen klar mit 28:21. Der nächste Gegner war dann Alemannia Zähringen, und nachdem auch dieser Gegner ausgeschaltet war, fehlte noch ein Sieg um in die Hauptrunde des Deutschen Handballpokals einzuziehen.

Ottenhöfen hatte dieses Mal ein Heimspiel und trat gegen den württembergischen Oberligisten TSG Esslingen an. Es wurde knapp, aber am Schluss siegte der ASV Ottenhöfen mit 22:21 und war damit für den DHB Pokal qualifiziert. Mit Sicherheit wussten die Spieler und die Verantwortlichen des SC Pulheim nicht, wo der Ort liegt, in den sie zum Pokalspiel reisen mussten.
Der Regionalligist aus der Gegend von Köln war Ottenhöfens erster Gegner auf DHB-Ebene. Aber sicher waren sie davon überzeugt, den Landesligisten zu dominieren. Aber dann kam alles ganz anders. Diese Pokalbegegnung ASV Ottenhöfen gegen SC Pulheim war wohl das spannendste Spiel in der bisherigen Geschichte des ASV Ottenhöfen
Zur Halbzeit führte der ASV 13:11, als die 60 Minuten vorüber waren, stand die Begegnung 22:22. Das bedeutete Verlängerung. Nach der Verlängerung stand es 24:24, noch ein Mal wurde verlängert, und als diese Verlängerung zu Ende war, spielten sich in der Schwarzwaldhalle unbeschreibliche Freudenszenen ab, der ASV Ottenhöfen hatte den Regionalligisten mit 28:27 besiegt.

Nun war man gespannt auf den nächsten Gegner im DHB-Pokal. Zugelost wurde dem ASV der TSV Altenholz, eine Mannschaft der zweiten Bundesliga. Altenholz liegt in Norddeutschland in der Nähe von Kiel, eine weite Fahrt für die Spieler des Zweitbundesligisten in den Schwarzwald. Und Altenholz beendete dann das Ottenhöfener Handballmärchen, der ASV verlor mit 25:20.

Wer damals die Spiele im Pokal erlebt hat, wird sie wohl nie vergessen, vor allem nicht den 10. November 1993, als in einem Pflichtspiel eine Mannschaft aus der zweiten Bundesliga in der Schwarzwaldhalle antreten musste.

Der ASV im neuen Jartausend

von Karl-Heinz Käshammer
 
Spätestens zu diesem Zeitpunkt meinte man im ASV den sportlichen Zenit erreicht zu haben. Die Leistungsträger waren im fortgeschrittenen Alter. Doch genau sie setzten dem ASV-Erfolg auf dem Weg ins neue Jahrtausend noch das “Häubchen” auf.
Neben dem erneuten Oberliga-Klassenerhalt der Damen und Herren schaffte 1999/2000 auch noch die zweite Herrenmannschaft einen Aufstieg – und zwar in die Bezirksklasse.
Einer der “alten” Spieler erlebte zu diesem Zeitpunkt wohl eine Art “déjà vu”. Michael Horn war es, der bereits vor knapp 20 Jahren erfolgreich um den Aufstieg in die Bezirksklasse kämpfte. Damals noch als “Youngster” in der I. Mannschaft spielend, ist er heute eine der Leitfiguren in der “Zweiten”.
 
2001 – Standort und Zukunft des ASV
 
Auf all diese Erfolge die niemand für möglich gehalten hätte, kann die ASV-Familie stolz sein. In den letzten Jahrzehnten wurde im gesamten Verein wirklich “Großes” geleistet. Sportlich gesehen bewegte sich der ASV damals mit Sicherheit auf dem obersten Level seiner Möglichkeiten. Alters bedingt befand sich die Männermannschaft seit einiger Zeit im Umbruch. Im Laufe der letzten drei Jahre musste das Team zwangsläufig verjüngt werden. Dabei war man gezwungen neben eigenen Nachwuchskräften auch Spieler aus den benachbarten Vereinen anzuwerben um einen Oberliga tauglichen Kader aufstellen zu können. So entstand eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern die gegenseitig voneinander profitieren konnten.
 
Der bisherige Weg der Verjüngung musste konsequent fortgesetzt werden, da das Laufbahnende weiterer Spieler in Sicht war. Dabei sollte verstärkt die eigene Jugend Berücksichtigung finden, die über gezieltes Training an diese Aufgaben heran geführt wird. Mit gemeinsamen Anstrengungen sollte es möglich sein auch in der Zukunft einen attraktiven Handball in der Schwarzwaldhalle bieten zu können.
In der Zukunft würde es wichtig sein, dass die Basis im Verein, also die Jugendarbeit sowohl bei den weiblichen wie bei den männlichen Jugendlichen stark ausgeweitet wird. Neben der Steigerung der Quantität wird auch die Qualität der Jugendarbeit noch effektiver gestaltet werden müssen. Eine auf Dauer angelegte Kooperation Schule/Verein sowie verbesserte Ausbildung von Jugendbetreuern und Jugendtrainern sollte dabei behilflich sein. Dabei würde es vor allem auch darauf ankommen, dass sich ehemalige Aktive verstärkt einbringen. Die anstehenden Aufgaben mussten auf viele Schultern verteilt werden.
 
Erste Maßnahmen diese Ziele zu realisieren wurden bereits beschlossen. Auch wenn die Ergebnisse nicht sofort sichtbar waren, so war die Vereinsführung dennoch zuversichtlich hiermit den richtigen Weg für den ASV eingeschlagen zu haben. Daran konnte auch ein Ausbleiben von kurzfristigen Erfolgen nichts ändern.
Nach zwei Jahrzehnten des Erfolges, befand sich der ASV mitten im Generationenwechsel. Es ging darum, eine erfolgreiche Vereinstradition gemeinschaftlich fortzuführen. 
 

21.09.01 – ein schwarzer Tag für den ASV
 
Mit der Saison 2001/2002 ging eine Saison zu Ende die in der langen Vereinsgeschichte wohl als die “Schwärzeste” einging. Die Ereignisse vom 21.09.2001 überschatteten für lange Zeit alle Aktivitäten im Verein. Der plötzliche und für alle unfassbare Tod von Karl-Markus Horn und Daniel Decker riss den ASV aus seinem sonst so harmonischen Vereinsleben und versetzte den gesamten Verein gewissermaßen in einen ” Schockzustand “. Nur langsam erholte sich die ASV-Familie von diesen tragischen Ereignissen und versuchte zur “Normalität” zurück zu kehren. Allerdings war dies nicht einfach und ist sicher auch mehr als verständlich. Denn bis heute sind die Bilder von “Jimmy” und “Decker” allgegenwärtig. In unseren Erinnerungen werden sie für immer einen festen Platz einnehmen.


In Anbetracht der Ereignisse vom 21.09.2001 rückte die ASV-Familie enger zusammen. Über das normale Maß hinaus unterstützte jeder jeden und dies war auch notwendig. Vor allem in der I. Männermannschaft, die mit Daniel ihren etatmäßigen 1. Torsteher verlor, waren Zusammenhalt und Kameradschaft geboten. Mit vereinten Kräften, zusammen mit den beiden neuen Torhütern Thomas Karkutsch und Thorsten Jung, gelang es der jungen Mannschaft um Spielertrainer Klaus-Dieter Gottmann erneut den Klassenerhalt in der Handball Oberliga Südbaden zu sichern. Man konnte spüren, dass sich die Mannschaft für ihre verstorbenen Kameraden ins Zeug legte. Der neuerliche Klassenerhalt ist daher nicht hoch genug einzuschätzen. Dennoch haben Daniel und Karl-Markus große Lücken im ASV hinterlassen. Spieler bzw. Freunde wie Daniel Decker und Karl-Markus Horn kann man nicht ersetzen und das wollen wir auch nicht. Trotzdem kehrte langsam der Handballalltag ein und es wäre sicher auch der Wunsch von beiden gewesen, dass wir versuchen zur Normalität überzugehen.
 
Der schon in den Vorjahren eingeschlagene Weg der Verjüngung sollte in allen Seniorenmannschaften konsequent fortgesetzt werden. Speziell in der II. Männermannschaft sollten sich jüngere Spieler bewähren. Da sich diese Spieler ohne Abstiegsangst und ohne fremd verursachten Erfolgsdruck entwickeln sollten, hat sich die Vereinsführung dazu entschlossen die II. Mannschaft in der B-Klasse anzumelden.
Dazu beigetragen haben sicher auch das Karriere-Ende von Michael Horn, Wilfried Fischer, Jürgen Köninger und Roland Wigant, die als die bisherigen Erfolgsgaranten der II. Mannschaft einzustufen waren. Des weiteren beendete Dirk Haar bei der I. Herrenmannschaft seine Handballlaufbahn. Künftig wird es darauf ankommen, die jungen Talente zu fördern, aber auch zu fordern um sie an die Aufgaben in der I. Mannschaften heranzuführen, damit wir in Ottenhöfen auch in Zukunft attraktiven Handball zu sehen bekommen. 

Projekt 2005 - Die Herren zurück auf dem Boden der Tatsachen
 
I. Herrenmannschaft
Nach dem zweiten Abstieg hintereinander musste sich der ASV Ottenhöfen eingestehen, dass man mit der I. Herrenmannschaft wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt war und der oft zitierte Umbruch noch immer nicht abgeschlossen war. Dies hatte vielerlei Gründe. Sie alle detailliert aufzuarbeiten würde an dieser Stelle zu weit führen. Einer der Wesentlichen Gründe dürfte wohl der Weggang von vier Leistungsträgern (Manuel Spinner, Christopher Klein, Jochen Schmieder, Thomas Karkutsch  bzw. das Karriere-Ende von Thomas Karkutsch) sein. Außerdem war der Spagat, junge reaktivierte Spieler auf Landesliganiveau bringen zu wollen bzw. auch zu müssen, einfach zu gewagt. Auch wenn unsere Oldies Klaus-Dieter Gottmann und Wilfried Fischer wie auch Hagen Kern noch manches übertünchen konnten, die Defizite innerhalb der Mannschaft waren mehr als deutlich zu sehen.
 
Der Abstieg als abgeschlagener Tabellenletzter war letztlich die Quittung dafür, dass man in den zurück liegenden Jahren zu wenig Talente aus der eigenen Jugend hervorbrachte, die nahtlos in die I. Mannschaft hätten eingereiht werden können. Trotzdem haben einige junge Spieler unter schwierigen Bedingungen große Fortschritte gemacht. Wieder andere mussten sich wieder auf Ihre Stärken besinnen.

Für den ASV hat nach 16 Jahren Verbandsebene damit der „ Handball-Bezirksalltag“ begonnen. Hat man in den letzten zwei Jahren immer noch auf die Wurfkraft und Spielintelligenz der vorgenannten Spieler vertrauen können, so wird sich diese Saison endgültig als Saison der Wahrheit herausstellen.
 
Ohne die Routiniers und ohne Stefan Schmelzle, der die letzte Saison sehr viel Verantwortung übernahm, wurde die letzt jährige Mannschaft weiter geschwächt. Somit muss der Verjüngungsprozess bzw. der Umbau der Mannschaft in dieser Saison endgültig vollzogen werden. Es blieb abzuwarten wie sich die jungen Spieler um Spielertrainer Hagen Kern als Mannschaft finden werden. Sicher konnte man die Bezirksklasse nicht mit einer Landesliga vergleichen, aber diese Betrachtung kann trügerisch sein. Die Mannen um Coach Hagen Kern taten sicher gut daran die Bezirksklasse ernst zu nehmen, will man nicht frühzeitig eine weiteres Waterloo erleben.

Insgesamt betrachtet stellte sich die aktuelle Situation vor Rundenbeginn in der Bezirksklasse nicht besser dar als letztes Jahr vor dem Start in die Landesliga. Es blieb daher zu wünschen, dass sich die Mannschaft zu einem „ verschworenen Haufen“ zusammenrauft und an seine Grenzen herangeht, sowohl vom Trainingseinsatz wie auch von der Einstellung her. Zusammen mit einem engagierten Coach Hagen Kern sollte die Mannschaft an einem Strang ziehen, dann konnten die ASV-Anhänger dieses Jahr vielleicht wirklich auf einen „Klassenerhalt ohne Zitterpartie“ hoffen. Dies war gleichzeitig die Zielvorgabe für die kommende Saison.
 
Dabei von einem „Selbstläufer“ auszugehen wäre fatal gewesen. Im Gegenteil das Team sollte alle vorhandenen Ressourcen ausschöpfen um bald wieder Erfolge – wenn auch kleine – feiern zu können. Der Spaß am Handball sollte dabei nicht zu kurz kommen. Bei akribischer und zielgerichteter Vorgehensweise sollte dem Nichts im Wege stehen. 
 
I. Damenmannschaft:
Bei den Damen kam man angesichts eines ebenfalls anstehenden Umbruchs innerhalb der Mannschaft zum Entschluss gekommen die Mannschaft nach 7 Jahren aus der Oberliga zurückzuziehen. Zuvor hatten die Damen in all den Jahren durch Teamgeist geglänzt und sich mit dieser Eigenschaft wohl die Basis für das Überleben in der Oberliga gelegt. In der Bezirksklasse sollte praktisch ein ruhiger und gezielter Neuanfang mit jungen Spielerinnen aus der eigenen Jugend vollzogen werden. Zusammen mit Ihrem bisherigen Trainer Detlef Ludwig wollten sie auch in der Zukunft für ein paar Überraschungen sorgen. Der sich abzeichnende Trend einer attraktiven flüssigen Spielanlage sollte dabei weiter verstärkt werden.
 
Jugend:
Im Jugendbereich belegte der ASV am Rundenende 2003/04 gleich mit 3 Mannschaften den 1. Platz. Als amtierende Meister Ihrer Altersgruppe konnte der ASV somit im Bezirk Rastatt die ASV-Minis I, D-Jugend u. weibliche C-Jugend nennen. Auch die restlichen 6 Jugendmannschaften belegten hervorragende Plätze. Ein positiver Trend im Jugendbereich. Vor allem im Jugendbereich hatte es sich der ASV auf die Brust geschrieben, noch mehr Initiative zu ergreifen und langfristig zu planen. Folglich sollte der Slogan eher “Projekt 2015″ anstatt ‘Projekt 2005′ heißen.
 
Konsolidierung und Kursfindung 2006
 
Der ASV befand sich nach Jahren der sportlichen Konsolidierung – zwei Abstiege aus der Oberliga in die Bezirksklasse bei den Herren und freiwilliger Rückzug aus der Oberliga bei den Damen – langsam wieder auf Kurs. Dabei muss an dieser Stelle zwischen den Männern und den Damen unterschieden werden.
Während die Damen im zweiten Anlauf mit einer blütenweißen Weste Meister wurden und in die Landesliga Nord aufstiegen, mussten die Männer wieder zittern und bangen. Die in den Jahren zuvor schon stark verjüngte Männer-Mannschaft hat in den vergangenen Jahren zwar deutlich an spielerischer Substanz dazu gewonnen, aber das reicht noch immer nicht aus um im gesicherten Mittelfeld Platz zu nehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Mannschaft auch immer wieder durch Verletzungssorgen geplagt wurde und der Trainingsbesuch durch berufliche und schulische Gründe nicht optimal war, was die Lage nicht einfacher machte. Dennoch setzten Trainer und Spieler alles daran die Bezirksklasse zu halten. Die Rückkehr von Stefan Schmelzle vom BSV Phönix Sinzheim im Nov. 2006 sollte die junge Mannschaft weiter beflügeln. Mittelfristig musste es dem ASV gelingen einen sicheren Mittelfeld-Platz in der Bezirksklasse zu erreichen.
 
Den Damen hatten einen tollen Zusammenhalt und hatten praktisch alles richtig gemacht. 
Im Bereich der Jungendarbeit hatten die Maßnahmen der letzten Jahre gegriffen und wir es wurde so ziemlich der höchste Stand an aktiven Jugendlichen verzeichnet den der ASV je hatte. Hier leisteten vor allem die Trainerinnen und Trainer unter der hervorragenden Koordination des Jugendleiters eine immens gute Arbeit. Die nachrückenden Mannschaften bereiteten viel Spaß und der Zeitpunkt an dem der „Knoten“ platzten wird war abzusehen.
 

von Werner Benz

Ein Rekord für die Ewigkeit

 
50 Siege in Folge für die ASV-Damen

Die ASV Damen starteten als Aufsteiger in der Landesliga erfolgreich. Die Parallelen zu heute sind unübersehbar. Jedoch stellten die Damen damals einen Rekord für die Ewigkeit auf. Am 26. November 2006 verloren die ASV-Damen bei der SG Rotenfels/Gaggenau mit 18:19. Es war die erste Punktspielniederlage nach 50!!! Siegen in Folge. Davon wurden 2 in der Oberliga Südbaden, 39 in der Bezirksklasse und 9 in der Landesliga errungen. Das alles wurde mit einem äußerst kleinen Spielerkader erreicht. In der Saison 06/07 melden die Frauen insgesamt nur 9 Torschützinnen! Die meisten Treffer erzielte Sonja Zeferer mit 111/14 Toren gefolgt von Karin Käshammer (108/40) und Sandra Faller (92/3). Die sechs weiteren Torschützinnen waren:

Tanja Harter, Iris Pillin, Sarah Rösch, Gaby Bohnert, Daniela Spinner und Larissa Ludwig. Das ASV-Tor wurde glänzend gehütet von Melanie Hund und Jasmin Jakimowitsch. Trainiert wurde das Team von wem wohl? Natürlich von Detlef Ludwig der die ASV-Damen 10 Jahre lang hervorragend betreute.

Im SHV-Pokal unterlagen die ASV-Damen dem Regionalligisten TV Grenzach, der später auch locker den Pokal gewann, nur mit 17:24. Der TV Grenzach ist heute von der Bildfläche verschwunden.

Nach 8 Jahren Pause hatte der ASV wieder ein II. Damenmannschaft gemeldet. Sie erreichte in der Kreisklasse einen beachtlichen 3. Platz unter 9 Teams. Jedoch wurde das Team für die Saison 07/08 aufgrund von Personalmangel nicht mehr gemeldet.

Die Damen I beendeten die Saison als Aufsteiger mit 37:7 Punkten auf Platz 2. Meister und Aufsteiger TuS Gutach, den man zu Hause mit 23:19 bezwang, hatte nur einen Punkt mehr auf der Habenseite.

Für die Herren I war die Saison 2006/07 das dritte Jahr in der Bezirksklasse nach dem Abstieg aus der Landesliga 2004.

Nach dem drittletzten Platz 2006 hoffte man im ASV-Lager auf eine Steigerung. Jedoch hoffte man vergeblich. Der Saisonstart mit 3:13 Punkten war mehr als ernüchternd. Der Abstieg in die Kreisklasse drohte. Dann jedoch kam die bitter benötigte Hilfe in Person von Stefan Schmelzle. Dieser war nach dem Landesligaabstieg zum BWO-Ligisten Phönix Sinzheim gewechselt. Er erhörte die Rufe aus Ottenhöfen und kam zurück. Schon bei seinem ersten Einsatz für den ASV waren seine neun Treffer entscheidend für den 32:27 Sieg gegen den TV Rastatt.

Auch mit Stefan Schmelzle wurde die Saison zu einem zähen Ringen um den Klassenerhalt. Dieser wurde schließlich wiederum mit Platz Zehn von zwölf Mannschaften erreicht.

Die meisten Treffer für den ASV erzielten: Johannes Schneider (104/20), Christian Hodapp (86/19), Stefan Schmelzle (67/5), Bernd Waltersbacher (51/3) und Achim Horn (51/20).

Meister und damit Aufsteiger in die Landesliga wurde FA Bietigheim vor der punktgleichen Mannschaft der SG Rotenfels/Gaggenau. Absteigen musste nur der Tabellenletzte SR Steinbach II.

Besser als die Herren I machte es in der Kreisklasse B die ASV-Reserve. Mit den Handball-Koryphäen Wilfried Fischer, Klaus-Dieter Gottmann, Michael Horn, Roland Wigant und Patric Bohnert gewann die Mannschaft alle Spiele. Trotzdem hatte man am Ende sechs Minuspunkte, weil ein Sieg wegen Einsatz eines nicht spielberechtigen Spielers aberkannt wurde und weil man zweimal nicht antrat. Trotzdem reichte es für den zweiten Platz. Aufgrund der angespannten Personalsituation wurde auf den möglichen Aufstieg verzichtet.

Jugendleiter Harald Harter konnte in der Saison 2006/07 acht Jugendmannschaften ins Rennen schicken. Für den anspruchsvollen Job als Jugendtrainer stellten sich zur Verfügung:

B-Jugend: Stefan Schmelzle
C-Jugend: Wolfgang Harter und Patric Springmann
D-Jugend: Wilfried Fischer und Frank Schmälzle
E-Jugend: Klothilde Horn
F-Jugend I: Evi Blust und Dagmar Schober
F-Jugend II: Gertrud Blust und Irma Wigant
Bambinis: Sonja Fischer und Bianca Kern
B-Mädchen: Iris Pillin
C-Mädchen: Andrea Springmann und Sonja Zeferer

Die Jugendabteilung im Aufschwung

Die ASV-Herren I spielten nach dem Abstieg 2004 das vierte Jahr in der Bezirksklasse. Trainer im dritten Jahr war Wolfgang Harter. Nach den zehnten Plätzen in den Jahren 2006 und 2007 konnte mit dem Erreichen des siebten Platzes eine leichte Steigerung konstatiert werden. Im ASV glaubte man, dass die leistungsmäßige Talsohle durchschritten war. Die erfolgreichsten Torschützen waren: Johannes Schneider (137 Tore), Stefan Schmelzle (100), Christian Hodapp (97).

Weiter im Aufgebot des ASV standen folgende Spieler: Im Tor: Andreas Wallbaum, Frank Huber und Matthias Nagel. Feld: Bernd Waltersbacher, Thomas Huber, Stefan Gaiser, Julian Sackmann, Pascal Löffler, Manuel Strübel, David Steimle.

Meister der Bezirksklasse und Aufsteiger in die Landesliga wurde der TuS Memprechtshofen mit 42:2 Punkten, knapp vor der SG Rotenfels/ Gaggenau mit 40:4. Der Absteiger in die Kreisklasse A hieß: TuS Großweier II.

Die zweite Mannschaft des ASV wurde in der Kreisklasse B mit 31:3 Punkten vor Phönix Sinzheim III Meister. Doch die etwas in die Jahren gekommenen Koryphäen Wilfried Fischer, Klaus-Dieter Gottmann, Michael Horn, Roland Wigant und Patric Bohnert wollten dem runden Leder entsagen und da der Nachwuchs fehlte, konnte der ASV für die Saison 2008/09 keine zweite Mannschaft mehr melden. Dies war seit Beginn des Hallenhandballs in den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erstmals der Fall!!!

Geführt wurde der ASV von Karl-Heinz Käshammer (1.Vorsitzender), Michael Horn (2.Vorsitzender), Werner Benz (Geschäftsführer), Reiner Vogt (Kassierer), Birgit Decker (Schriftführerin), Harald Harter (Jugendleiter), Iris Pillin, Klaus Benz, Elmar Gaiser, Gertrud Blust, Johannes Schneider, Daniela Spinner, Klaus-Dieter Gottmann (Beisitzer).

In der Saison 2006/07 konnten die ASV-Damen als Aufsteiger den Vizemeistertitel in der Landesliga erringen. Trotzdem waren die Erwartungen für die Saison 2007/08 nicht allzu hoch. Iris Pillin wollte ihre glänzende Handballkarriere ausklingen lassen und nur noch im Notfall bereitstehen. Ebenso hat Trainerfrau Larissa Ludwig ihre Karriere beendet. Aus der aufgelösten II. Mannschaft kamen die Nachwuchsspielerinnen Luisa Spinner, Jasmin Jakimowitsch (Torfrau), Sarah Schnurr und Andrea Vogt hinzu. Trotzdem war der Spielerkader mit 12 Damen relativ klein. Die Vorahnungen von dem im siebten Jahr beim ASV tätigen Trainer Detlev Ludwig: „Wir werden zu beißen haben, das wird eine ganz schwere Saison“ bewahrheiteten sich dann zum Glück nur halb. Die Mannschaft landete mit 23:21 Punkte im gesicherten Mittelfeld (Platz 6).

Sehr Erfreuliches konnte Jugendleiter Harald Harter vermelden. Konnte der ASV doch 11 Jugendmannschaften in den Wettbewerb schicken. Dazu kam noch eine Mini-Mannschaft die nicht an Spielen teilnahm. Herausragend war der Gewinn des Bezirksmeistertitels der C-Jugend männlich. Die von Manuel Strübel und Thomas Huber trainierte Mannschaft hatte mit Manuel Schnurr einen überragenden Torschützen. So gelangen ihm beim 34:28 Erfolg gegen Muggensturm/Kuppenheim sagenhafte 19 Treffer. Zweitbester Werfer war Roman Schmälzle vor André Schmälzle.

Ebenso herausragend war der Erfolg der männlichen E-Jugend. Die von Klothilde Horn trainierte Mannschaft wurde in der Bezirksklasse Süd mit 40:0 Punkten Titelgewinner. Für den Erfolg sorgten Spieler wie Pascal Harter, Lukas Blust, Jonathan Bohnert, Marvin Volz, Alexander Börsig, Florian Seydel, und Manuel Rudophi.

Die von Wolfgang und Harald Harter trainierte B-Jugend wurde ebenfalls Südmeister. Hier fanden zwei Spiele um den Bezirksmeistertitel statt. Der ASV musste sich mit einem Remis und einer Niederlage knapp dem Titelgewinner Muggensturm/Kuppenheim geschlagen geben. Die Mannschaft hatte mit Uwe Armbruster einen überragend Torhüter. Die erfolgreichsten Schützen waren: Marco  Steimle (79), Nikolas Horn (64), Rouven Glöckner (60), Markus Bruder (57), Volkan Cinar (46).

Der Umbruch bei den Herren dauert an

Die Saison 2008/09 war geprägt durch die anstehende 75-Jahr- Feier des ASV. Sportlich hofften die Herren I auf eine Steigerung, nachdem die abgelaufene Saison auf Platz Sieben der Bezirksklasse abgeschlossen wurde. Trainer Wolfgang Harter konnte auf den nahezu gleichen Spielerkader wie in der vergangenen Saison zurückgreifen. Jedoch fiel Spielmacher und Torgarant Stefan Schmelzle die gesamte Vorrunde verletzungsbedingt aus. Der Saisonauftakt war mit zwei Siegen gegen die Reservemannschaften von Helmlingen und Ottersweier noch vielversprechend. Auch nach dem 28:26 Heimsieg gegen den TV Gernsbach war die Mannschaft mit 9:5 Punkten noch voll im Soll. Danach folgten allerdings 0:10 Punkte in Folge.

Zwar zog sich die Mannschaft im Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten Balingen/Weilstetten mit 21:50 achtbar aus der Affäre, doch hatte die 23:28 Niederlage im Bezirkspokal gegen den in der Kreisklasse B beheimateten TuS Memprechtshofen II schon gewaltig am Nervenkostüm von Trainer Wolfgang Harter genagt, sodass er nach der 23:33 Schlappe bei der Reserve der TS Ottersweier das Handtuch warf. Notgedrungen übernahmen die erfahrensten Spieler Stefan Schmelzle und Johannes Schneider bis Saisonende das Kommando.

Der Start ging für die beiden Neuen mit 30:33 gegen den TuS Durmersheim II noch in die Hosen. Danach folgten jedoch zwei kaum erwarteten Siege gegen die ersten Mannschaften aus Rastatt und Rotenfels. Nach der Niederlage bei Kappelwindeck II erfolgte das für den Klassenerhalt entscheidende Spiel in der alten Schulturnhalle in Gernsbach. SHV-Präsident Dr. Kurt Hochstuhl war als Schiedsrichter eingesetzt.
Die einzigen Zuschauer des ASV waren der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Käshammer und Geschäftsführer Werner Benz. Als Notnagel saß Oldie Klaus-Dieter Gottmann auf der Bank. Schließlich war es Jungspund Nikolas Horn vorbehalten, mit seinem einzigen Treffer zum 31:29 dem ASV den Sieg zu bescheren. Der Klassenerhalt war damit geschafft.

Die restlichen vier Spiele mit einem Sieg gegen Sandweier II und drei Niederlagen gegen die ersten Mannschaften von Großweier, Forbach/Gausbach und Niederbühl waren unerheblich. Der ASV wurde Neunter. Der TuS Großweier stieg in die Landesliga auf und der TV Gernsbach in die Kreisklasse A ab. Der ASV konnte sich beim Jubiläum feiern lassen.

Die ASV-Damen begannen das Jubileumsjahr mit Trainer Detlef Ludwig, der beim ASV seit 2001 für die ASV-Damen verantwortlich war. Nach dem sechsten Platz in der Landesliga 2008 wollte man sich verbessern. Dazu beitragen wollten die Torhüterinnen Melanie Hund und Yasmine Jakimowitsch. Für die Tore sorgten in erster Linie die Ausnahmetalente Sonja Zeferer (170/43), Sandra Faller (119/11) und Luisa Spinner (74/1).

Aufgrund Schwangerschaft beendete Torjägerin Karin Käshammer mit dem Spiel beim späteren Meister HTV Meißenheim (21:26) im Dezember ihre erfolgreiche Handballkarriere. Bis dahin hatte sie nochmals 49 Tore geworfen. Die weiteren Tore wurden erzielt von Andrea Vogt (32),

Notnagel Iris Pillin (27), Gaby Bohnert (24), Daniela Spinner (17), Sarah Schnurr (13), Saskia Jank (12), Tanja Harter (8), Tanja schied nach fünf Spielen mit Kreuzbandriss aus. Sarah Rösch (5). Sarah bestritt wegen einer Knieverletzung nur ein Spiel. Sie musste ihre hoffnungsvolle Karriere leider frühzeitig beenden. Daria Fantoli (2), Cora Blust (1), Tamara Schneider (1).

Die drei Letztgenannten waren noch A-Jugendspielerinnen und kamen gegen Saisonende zu Kurzeinsätzen. Trotz der oben geschilderten Ausfälle erreichte der ASV den zweiten Tabellenplatz. Im besten Spiel der Saison konnte zu Hause der Tabellenprimus HTV Meißenheim mit 27:24 bezwungen werden. Damals spielte auch der TuS Nonnenweier in der Landesliga, der heute in einer Spielgemeinschaft mit dem HTV Meißenheim antritt.

Am Saisonende lag der ASV mit 31:13 Punkten auf Platz 2 der Landesliga. Der Meister und Aufsteiger in die Südbadenliga hieß HTV Meißenheim. Die Absteiger waren: SG Dornstetten, TS Ottersweier II, SuS Achern.

Gut aufgestellt war der ASV im Nachwuchsbereich. Bei der männlichen Jugend stellte der ASV in allen Altersklassen eine Mannschaft! Davon profitiert der Verein noch heute. Auch die Mädchen waren mit vier Mannschaften gut vertreten. Meisterschaften feierten die beiden jüngsten Mädchenmannschaften mit ihren Trainerinnen Edith Dörflinger und Inka Harter (wJF) und Irma Wigant (wJE). Spielerkader F-Mädchen: Sarah Decker, Annalena und Tatjana Harter, Janina Horn, Celina Bohnert, Lena Hertig, Judith Köninger, Antonia Seydel, Kathleen Knapp, Vanessa Fantoli u.A. Vizemeister wurde die E-Jugend mit Trainer Harald Harter. Die Haupttorschützen waren Lukas Blust, Jonathan Bohnert, Manuel Rudolphi und Marvin Volz.

Trainer-Legende Wolfgang Roll kehrt zurück

Dem ASV-Vorsitzenden Karl-Heinz Käshammer gelang es den Oberkircher Wolfgang Roll zu überzeugen nach 1984-88 und 1992-96 ein drittes Mal das Traineramt der ASV-Herren zu übernehmen. Der neue alte Trainer wünschte sich Unterstützung. So wurde der langjährige ASV-Trainer zu Oberliga Südbaden-Zeiten, Klaus-Dieter Gottmann, Co-Trainer. Der Oberkircher Achim Boschert Torwart-Trainer und Elmar Gaiser Mannschaftsbetreuer. Für einen Bezirksligisten war dies schon ein exklusiver Betreuerstab.

Eine wichtige Baustelle musste als erstes beackert werden. Der ASV hatte keine Torleute mehr. Die bisherigen Schlussmänner Andreas Wallbaum, Frank Huber und Matthias Nagel hatten ihre Karriere beendet. Es gelang schließlich die ehemaligen Torwartasse André Decker, der aufgrund einer Knieverletzung die Laufbahn 2001 beendet hatte und Roland Wigant, der in der Saison 2005/06 aushilfsweise letztmalig in der ersten Mannschaft spielte, zu reaktivieren. Als dritter Torhüter kam der noch A-Jugendliche Uwe Armbruster zu seinen ersten Einsätzen in der 1. Mannschaft.

Nach Platz Neun in der zurückliegenden Saison gab Trainer Wolfgang Roll einen Platz unter den ersten Fünf als Saisonziel aus. Der Saisonauftakt verlief mit einem 35:23 Sieg gegen den TV Rastatt vielversprechend. Doch in dem folgenden Auswärtsspiel in Helmlingen gab es gleich einen Euphoriedämpfer, der TuS Memprechtshofen siegte ungefährdet mit 31:25.

Doch dass die Mannschaft an Selbstbewusstsein gewonnen hatte, bewies sie beim folgenden 34:31 Sieg beim Meisterschaftsfavoriten SG Rotenfels/Gaggenau. Vizemeister HSG Forbach/Gausbach wurde dann mit 32:22 förmlich aus der Schwarzwaldhalle gefegt. Die folgende Niederlage beim TV Sandweier II sollte dann bis zum Rückspiel gegen Rotenfels/G. die vorerst Letzte bleiben.

Nach der 28:32 Heimniederlage gegen den einzigen Meisterschaftskonkurrenten gewann der ASV die fünf restlichen Spiele und sicherte sich mit 36:8 Punkten die Meisterschaft mit einem einzigen Punkt Vorsprung vor der SG Rotenfels/Gaggenau. Die Freude im Achertal war überschwänglich, nach sechs Jahren Tristesse in der Bezirksklasse war man zurück in der Landesliga.

75 Jahre - ASV Ottenhöfen

von Werner Benz 

Mit einem Festbankett in der wunderschön geschmückten Schwarzwaldhalle feierte der ASV Ottenhöfen am 20. Juni 2009 sein 75 jähriges Bestehen.  Am Eingang bekamen die zahlreichen Gästen die Möglichkeit auf Bilderwänden die von Elmar Gaiser und Werner Benz zusammengestellt waren, das vielfältige Vereinsgeschehen in den vergangenen Jahrzehnten zu betrachten. Musikalisch umrahmt wurde das Bankett von der Kurkapelle Ottenhöfen.

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Käshammer, traten nacheinander an das Rednerpult, Ottenhöfens Bürgermeister-stellvertreter Bernd Bäuerle, Seebachs Bürgermeister Reinhard Schmälzle, SHV-Präsident Dr. Kurt Hochstuhl und Pfarrer Willi Schneider als Sprecher der örtlichen Vereine. Sie alle fanden viele lobende Worte für den Verein. Dazwischen boten Mitglieder der ASV-Vorstandschaft drei Sketche dar, die aus der Feder des ehemaligen ASV-Vorsitzenden Otmar Schnurr stammten und für viel Heiterkeit sorgten.

Für 50 und 60 jährige Mitgliedschaft im Verein erhielten Raimund Käshammer, Anton Moser, Rainer Münter, Peter Baßler, Konrad Harter, Günter Decker, Hubert Baßler, Franz Baßler und Walter Käshammer Urkunde und ein Präsent. Zu jedem Geehrten wusste Karl-Heinz  Käshammer eine kleine Anekdote zu erzählen.

Otmar Schnurr, der den ASV von 1988 bis 2000 als 1.Vorsitzender führte, wurde zum Ehren-vorsitzenden ernannt. Hilde Haunß, die als Spielerin, Trainerin und Vorstandsmitglied sich hohe Verdienste erworben hatte, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Die gleiche Ehrung erhielt der damalige Geschäftsführer Werner Benz.

Zum Jubiläum wurde eine reich bebilderte Festschrift erstellt, in der die ersten 75 Jahre des Vereins festgehalten wurden.

Am 18. Und 19. Juli folgte ein sportliches Jubiläumswochenende.

Unter dem Motto: „Die ASV-Jugend stellt sich vor“ wurde für die Kleinsten bis zur B-Jugend und B-Mädchen altersentsprechende Geschicklichkeitsspiele und lustige Wettbewerbe veranstaltet. Der ASV betreute in der Jugendabteilung 155 Kinder. Eine stolze Zahl. 

Die richtigen Handballspiele begannen am Samstag mit dem Spiel der männlichen A-Jugend gegen den in der Südbadenliga spielenden TV Oberkirch (24:29). Danach folgte der sportliche Höhepunkt der Jubiläumsfeier. Der 1. Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten mit Trainer Dr. Rolf Brack traf auf den Baden-Württemberg-Oberligisten BSV Phönix Sinzheim. Beide Mannschaften boten ein ansprechendes Spiel mit vielen Toren. Sinzheim wehrte sich nach Kräften, musste sich aber der Athletik und Dynamik des Bundesligisten beugen. Endergebnis: 40:25. Einzig die Zuschauerresonanz ließ bei diesem hochkarätigen Spiel etwas zu wünschen übrig.

Weiter ging es am Sonntag mit dem Spiel der A-Mädchen gegen die gleichaltrigen der TS Ottersweier (21:46).Danach stellten sich die Landesliga-Damen des ASV dem Regionalligisten TS Ottersweier (20:40). Darauf standen bei den Herren der Bezirksligist ASV Ottenhöfen mit dem neuen Trainer Wolfgang Roll und der Landesligist SV Kappelwindeck mit dem Ottenhöfener Trainer Hagen Kern gegenüber. Dieses Spiel verlief für den ASV erfreulich. Setzte sich doch der unterklassige Verein mit 27:24 durch.

Es war so etwas wie ein kleiner Fingerzeig für die kommende Runde 2009/10. Den Abschluss bildete das Spiel der Oldies des ASV Ottenhöfen und des TuS Großweier in dem die Gäste die Oberhand behielten. Danach durften die Verantwortlichen des ASV um den 1.Vorsitzenden Karl-Heinz Käshammer viel Lob für das Gesamtwerk der Feierlichkeiten einheimsen.

Die Festschrift zum 75. Jubiläum des ASV OTTENHÖFEN

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Erstmals eine ASV-Jugendmannschaft in der Südbaden-Liga

Die ASV-Damen starteten als Vize-Meister in die neue Saison 2009/2010 der Landesliga. Jedoch als Favoriten sahen nur die Gegner den ASV. Intern wogen die Verluste von Iris Pillin (Karriereende), Karin Weiss (Nachwuchs), Gaby Bohnert (Verletzung), Luisa Spinner (Auslandsaufenthalt) und Tanja Harter (Verletzung) schwer. Ergänzt wurde der Mannschaftkader mit Cora Blust, Tamara Schneider, Sarah Lepold und Daria Fantoli aus der ASV-Jugend. Von auswärts stieß Yvonne Massie vom TV Weingarten zum ASV. Trainer Detlef Ludwig (Helmlingen) musste in seiner neunten Saison beim ASV eine neue Mannschaft formen. Dies gelang mit einem fünften Platz zur Zufriedenheit der ASV-Verantwortlichen. Die Haupttorschützinnen waren: Sonja Zeferer (152), Sandra Faller (146), Julia Spinner (68), Yvonne Massie (50), Cora Blust (39). Erstklassig besetzt war der ASV im Tor. Melanie Hund setzte die Tradition der überragenden Torfrauen beginnend bei Klothilde Fischer und später folgend mit Katharina Schnurr fort. Auf der für ein erfolgreiches Handballteam entscheidenden Position war der ASV sowohl bei den Frauen wie bei den Männern abgesehen von ein paar Jahren Durststrecke immer glänzend besetzt.

Auch wenn es zur Überschrift dieses Artikels nicht ganz passt nachfolgend die herausragenden Torhüter des ASV seit der Spielbetrieb in die Halle verlegt wurde: Helmut Spinner, Werner Benz, Michael Kofler, Gerhard Herrmann, Wolfgang Armbruster, Thomas Wigant, Roland Wigant, Daniel Decker, Andreas Decker, Uwe Armbruster, Dominik Horn.

Erstmals in der Geschichte des ASV hatte sich mit der B-Jugend männlich eine Jugendmannschaft des ASV für die Südbadenliga qualifiziert. Trainiert wurde die Mannschaft von Manuel Strübel und Thomas Huber. Die Haupttorschützen waren: Manuel Schnurr, Roman Schmälzle, Fabian Schnurr, André Schmälzle und Timo Blust.

Jugendleiter Harald Harter konnte eine vollzählige Nachwuchsabteilung vermelden. Davon profitiert der Verein noch heute.

Die ASV-A-Mädchen mit Trainerin Iris Pillin wurden Bezirksmeister. Der gleiche Erfolg gelang der C-Jugend männlich mit den Trainern Wilfried Fischer und Frank Schmälzle. Überragend die Torjäger Maximilian Münz (125) und Philipp Schmälzle (75).